Startschuss einer noch engeren Zusammenarbeit von SZ Nothilfe und Bürgerstiftung Kreis Ravensburg
Eine Zusammenarbeit der beiden im sozialen Bereich für Menschen im Keis tätigen Organisationen Bürgerstiftung Kreis Ravensburg und SZ Nothilfe gibt es schon seit längerem. Vor allem bei höheren Ausgaben im Bereich Hilfen für persönliche Notlagen haben beide bereits in der Vergangenheit teilweise kooperiert. Bei einer gemeinsamen Sitzung mit allen im Landkreis agierenden Hilfeeinrichtungen, die Anträge und somit finanzielle Unterstützung für hilfebedürftige Personen bei der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg und der SZ Nothilfe stellen, wurde nun auch ein neues Projekt „geboren“, das beide Organisationen in einem ersten Schritt mit jeweils 2.000 Euro bezuschussen.
Existenzielle Nöte nehmen zu
„Die steigenden Preise für Lebensmittel und Energie gefährden unseren Wohlstand, bedrohen aber auch viele Menschen in ihrer Existenz“, sagt Rainer Müller, Sozialberater der Caritas Bodensee-Oberschwaben mit Sitz in Leutkirch. Laut dem Statistischen Bundesamtes lagen die Preise für Lebensmittel im März 2023 um 22,3 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Dies sei sowohl bei der Caritas als auch bei der Diakonie deutlich spürbar, sagt Müller: „Es nahmen weit mehr Menschen, egal ob Alleinstehende, Familien oder Rentner, in einer finanziellen Notlage das Beratungsangebot in Anspruch, die zuvor ohne Hilfe von Staat oder Wohlfahrtsverbänden ihren Lebensunterhalt decken konnten.“
Mehr Menschen suchen Sozialberatungsstellen auf
Müller kennt auch die Situation der Tafeln im Allgäu, die der steigenden Zahl an hilfebedürftigen Menschen nicht mehr gerecht werden. Gegensätzlich zur höheren Kundenzahl nehmen laut Müller bei den Tafeln die Spenden an Lebensmitteln von Discountern und Supermärkten ab: „Vermutlich wird dort einfach genauer kalkuliert und eingekauft, sodass weniger übrigbleibt.“ Eine fatale Entwicklung. Sie führt an einigen Stellen dazu, dass Einkaufsberechtigte in den Tafeln nur noch einmal statt bislang zweimal in der Woche einkaufen dürfen und können. Umso häufiger muss auf andere Geschäfte ausgewichen werden, in denen sehr viel höhere Preise zu bezahlen sind. Müller: „Umso häufiger kommen Betroffene auch in die Sozialberatung.“ Es fehlt ihnen schlicht an finanziellen Mitteln – und letztlich an benötigten Lebensmitteln oder Hygieneartikel.
Gemeinsames Projekt zur unmittelbaren Hilfe
Ein Umstand, der auch die Verantwortlichen der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg und der SZ Nothilfe nicht kaltlässt. Klar ist: Ein sonst eigentlich üblicher, formeller Antrag, der von den Sozialberatern gemeinsam mit den betroffenen Personen ausgefüllt und gestellt werden muss, ist mit einem gewissen Aufwand verbunden und bindet bei allen Beteiligten Zeit und Energie. „Deutlich einfacher wäre es für uns, wenn wir Gutscheine mit kleineren Summen einfach an die Betroffenen weitergeben könnten“, sagte Müller jüngst bei einer gemeinsamen Sitzung der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg und der SZ Nothilfe. Diesem Wunsch haben sich beide Organisationen angenommen. Jeweils 2.000 Euro wurden für Caritas, Diakonie und den Verein Frauen und Kinder in Not bereitgestellt, die ihrerseits nun Gutscheine für Lebensmittel in entsprechenden Geschäften besorgen können. „Die Sozialberatungen greifen damit Menschen, die in Not sind, ganz unbürokratisch unter die Arme“, freut sich Rainer Müller. Eingebunden sind alle Beratungsstellen der Diakonie und Caritas im Landkreis Ravensburg.
Weitere Informationen zur SZ Nothilfe: www.sz-nothilfe.de
Text: Susi Weber
Bild: pixabay.com
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