Ehrenamtliche im Weinberg degorgieren 900 Flaschen Sekt.
26 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind angetreten, um über 900 Flaschen Sekt zu degorgieren. Es ist Freitag gegen 11:00 Uhr, vor der Firmenzentrale der vomFASS AG eine lange Schlange. Ohne Impfnachweis und ohne Corona-Test vor Ort kein Zutritt. Diese Regel wird sehr streng eingehalten. Und drinnen wird später nur mit Maske gearbeitet.
Schon vor einigen Wochen waren die Flaschen auf den Kopf gestellt worden, damit sich die Hefe im Flaschenhals absetzen konnte. Drei Jahre sind seit der Ernte 2018 vergangen, drei Jahre, in denen die Flaschen immer wieder gedreht wurden. Im kühlen Keller in Waldburg konnte der Sekt so in Ruhe reifen zu einen feinperligen, fruchtigen Produkt mit dezenten Hefenoten, Pfirsich und Aprikose. Ein wunderbares Geschenk zur Weihnachtszeit von den Ravensburger Weinbergen. „Genießen und Gutes tun“ – so steht es auf einem Informationsblatt, das jedem Karton à 6 Flaschen beiliegt und auf dem man die Namen der vielen Ehrenamtlichen sowie die Geschichte des Ravensburger Sekts „extra dry“ nachlesen kann.
Maschinenarbeit und Handarbeit greifen nun ineinander und bald läuft es wie am Schnürchen. Es ploppt und zischt, der Keller bei der Firma vomFASS AG ist erfüllt von einem geschäftigen Treiben, bei dem alles Hand in Hand gehen muss. Doch was passiert eigentlich beim Degorgieren? Einfach erklärt wird dabei die sich im Flaschenhals befindliche Hefe entfernt. Dies geschieht durch das Eintauchen in ein Kältebad. Der so entstandene Eispfropfen mit der Hefe schießt dann mit dem Entfernen des Kronverschlusses heraus. Der dabei entstandene Flüssigkeitsverlust wird nachgefüllt, die Flasche verkorkt, außen trocken gerieben, mit einer Kappe versehen und schließlich etikettiert und verpackt. In der Tat eine Menge Arbeit, die von allen Beteiligten großes Engagement erfordert. Nach etwa der Hälfte der Zeit wird die Gruppe kleiner. Durchhalten ist jetzt die Parole. Unser Senior steht mit seinen fast 81 Jahren schon lange an der Verkorkungsmaschine. Sein Rücken schmerzt, doch aufgeben will er nicht. „Es ist doch für eine gute Sache“, sagt er leise - aber dann setzt er sich doch für ein paar Minuten hin.
Zwischendurch gibt es einen warmen Leberkäse und auch eine kleinen Schluck vom neuen Sekt. „Wirklich schön, der schmeckt mir sehr gut. Wunderbar fruchtig.“ Die Ehrenamtlichen sind sehr zufrieden. Hans Kiderlen nickt: „Ja, da können wir stolz sein, ein gutes Produkt aus Ravensburg.“ Auch die Hospizstiftung Schussental dürfte sich freuen über diese gelungene Aktion, kommt doch der gesamte Erlöse aus dem Verkauf ihr zugute.
Bestellen kann man den Ravensburger Sekt ab sofort per E-Mail bei: anja.beicht@buergerstiftung-kreis-rv.de oder j.kiderlen@vomfass.de.
Der Verkauf erfolgt nur in 6er Kartons zu einem Preis von je 70 Euro.
Text und Fotos: Johann Stroh
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